Promotion Text
"Die Vertriebenen" ein Oratorium über die deutschen Heimatvertriebenen
Das Ende des zweiten Weltkrieges hat nicht nur den ersehnten Frieden gebracht, sondern auch Tod und Vertreibung aus ihrer Heimat für 17 Millionen Deutsche.
Jahrzehntelang war es ein Tabu, doch nun arbeiten sogar junge tschechische Historiker und Filmemacher die Vergangenheit mit den Deutschen auf, nachdem 2001 der tschechische Präsident Vaclav Havel gemeint hat: „...es gibt jetzt (in Tschechien) auch eine kritische Haltung im öffentlichen Raum, die die Vertreibung der Sudetendeutschen als einen Akt des Unrechts und der Rache sieht.“
Das Oratorium „Die Vertriebenen“ will zeigen: wer waren die Opfer, wer die Täter, was das Geschehen, die Tatwerkzeuge, das verlorene Land und wo hat es sich zugetragen. Obwohl das Geschehen in einzelnen Orten in Zeit und Form abweichend war, wollte Alexander Blechinger damit ein Oratorium für alle Deutschen Heimatvertriebenen schreiben. Den Anfang des Leidensweges der Sudeten-deutschen schildert er in seinem späteren Oratorium „1919 Märzgedenken“.
So erabeitete er ein Libretto, wo sowohl sudetendeutsches und südosteuropäisches als auch preußisches Schicksal zu Wort kommt. Neben der ostpreußischen Dichterin Agnes Miegel und der sudetendeutschen Ursel Peter erklingen das Böhmerwald-Lied, das Schlesier Lied (Kehr ich einst zur Heimat wieder) und das Ostpreußenlied (Land der dunklen Wälder) neben Zitaten von Zeitzeugen aus der hohen Politik, den Benesch-Dekreten und AVNOJ Beschlüssen, einer Hetzrede des sowjetischen Kriegsberichterstatters und Dichters Ilia Ehrenburg, die Nennung von 66 Orten stellvertretend für alle Orte der Verteibung und des Mordens und der Charta 1950 und 1960 der deutschen Heimatvertriebenen, die Wünsche und Absichten der Heimatvertriebenen spiegelnd mit einem hoffnungsvollen Schluß „Heimatrecht ist Menschenrecht“.
Neben den „Vertriebenen“ und der „Heimatrecht ist Menschenrecht-Fanfare“ anläßlich 120 Jahre Deutscher Schulverein ist auf der CD noch ein Duett mit Kinderchor und Orchester zu hören „Unsere Heimat“, welches den Gemüter bewegenden Begriff Heimat von vielen Seiten beleuchtet. Damit die von mir aus dramatischen Gründen leicht gekürzten Gedichte von Agnes Miegel auch in voller Länge zu hören sind, werden sie, ebenso wie Ursel Peters´ „Deutscher Weg“, auch in gesprochener Form dargeboten. Hintergrunddaten werden in leicht verständlicher Weise erzählend vermittelt.
Das Universelle der Vertreibung der Deutschen zeigt auch das Bild des donauschwäbischen Malers Sebastian Leicht, welches eine solche „Umsiedlungsszene“ im Morgengrauen zeigt.
Der erste der fünf Teile der „Vertriebenen“ ist die Vertonung des Gedichtes „Wagen an Wagen“ von Agnes Miegel, so gekürzt ,daß es die Einleitung des Werkes sein kann. Jemand gedenkt zu Allerseelen des Geschehnisses und die Erinnerung wird wieder lebendig. Im zweiten Teil „Deutscher Weg“ wird das Gedicht von Ursel Peter über die Art der Deutschen durch verschiedene Kommentare aus der hohen Politik kontrastiert. Im Kinderchor erklingt das das Böhmerwald Lied. Im dritten Teil „Beschlüsse, Aufrufe, Umsiedlungen“ hören sie die entscheidenden Abschnitte der Benes-Dekrete, AVNOJ-Beschlüsse, eine Hetzrede von Ilia Ehrenburg, die zu der Zeit weite Verbreitung gefunden hatte, und einen „Sonderbefehl“ der polnischen Regierung zwecks „Umsiedlung der deutschen Bevölkerung“ in Bad Salzbrunn, stellvertretend für alle Vertreibungen. Dazu erklingt das Ostpreußenlied, jedoch melodisch und harmonisch zerbrochen, während der Chor 66 Orte der Vertreibung und des Mordes nennt, stellvertretend für alle. Im vierten Teil „Es war ein Land“ von Agnes Miegel, ebenfalls leicht gekürzt, hören wir von der Schönheit des Landes, und von den grausamen Toden vieler Deutschen. Im fünften Teil „Schluß: Heimatrecht ist Menschenrecht“ hören wir Auszüge aus der Charta der Heimatvertriebenen, kontrastiert durch das Schlesierlied „Kehr ich einst zur Heimat wieder“ überleitend zu einem bewegten Finale mit den Worten „Selbstbestimmte Völker lieben eine freie Welt !"